Fleischqualität in Amerika | Ratgeber von DER LUDWIG

Fleischqualität und Nationalstolz. Wer in den USA wirklich gut essen möchte: die erste Wahl ist immer ein Steakhaus. Steaks verkörpern die Verbundenheit der Amerikaner mit ihrem Land und ihrer Geschichte. Der Appetit auf Steaks ist der Appetit auf ein Leben aus dem Vollen. Dementsprechend schmeckt es: Das Fleisch ist wunderbar marmoriert und deshalb besonders saftig. Die hervorragende Fleischqualität beruht auf der wissenschaftlichen Sorgfalt mit der ausgesuchte Fleischrinderrassen wie Angus, die Elite aller Steakrinder, gezüchtet und aufgezogen werden. Das beste Fleisch kommt aus Nebraska von der Greater Omaha Packers Company. So schmeckt es in den besten Steakhäusern Amerikas.

Steakhouse in den USA

Die Greater Omaha Packers genießen einen legendären Ruf

Die Greater Omaha Packers Company (GOP) genießt in Amerika einen legendären Ruf unter Fleischliebhabern. Firmensitz ist Omaha in Nebraska.

Im US-Bundesstaat Nebraska im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten leben nur knapp zwei Millionen Menschen, dafür aber deutlich mehr Rinder. Nach Angaben des Nebraska Beef Council werden dort Jahr für Jahr rund sieben Millionen Rinder geschlachtet. Mehr als 45000 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften im Schnitt eine Fläche von je 400 Hektar.

Selbstbewußt und stolz stehen die Packers seit 1920 für höchste Fleischqualität ein. Ihre Cattle Buyer haben sich über die Jahrzehnte einen Stamm verlässlicher Farmer aufgebaut, die alle nach dem gleichen Fütterungsprogramm vorgehen – natürlich hormonfrei. Die ersten acht Monate verbringen die Tiere auf den Weiden Nebraskas und South Dakotas. Danach siedeln sie in Freigehege um, in denen sie 150 bis 200 Tage mit Mais gefüttert werden.

Der Mais sorgt für die ausgezeichnete Fleischqualität

Das Schlachtunternehmen genießt in Amerika einen legendären Ruf bei Fleischliebhabern. Seit 1920 stehen die Packers für eine gleichbleibend hohe Steakqualität. Für GOP sind die sogenannten Cattle Buyer tätig. Dabei handelt es sich um Rinderspezialisten, die den direkten Draht zu den Farmern in der Region haben und im Auftrag des Schlachtunternehmens Tiere aufkauft. Die Farmer arbeiten ausnahmslos gemäß den Vorschriften des für den Export nach Europa entwickelten NHTC-Programms für Nebraska Beef. Die Buchstaben stehen für Non-Hormone Treated Cattle, also Rinder, die nicht mit Wachstumshormonen behandelt wurden. Die Rinder alle samt Ochsen und Färsen, verbringen die ersten acht Lebensmonate freilaufend auf den Weiden Nebraskas und South Dakotas. Anschließend werden die Tiere in große Freigehege umgesiedelt, in denen sie 150 bis 200 Tage mit Maismischfutter füttert. Dem Mais verdankt das Fleisch seine ausgeprägte Marmorierung und seinen harmonischen Geschmack.

Das US-Landwirtschaftsministerium hat bezüglich der Rindfleischqualität offizielle Einstufungen definiert. Die höchste Stufe heißt Prime und steht für eine perfekte Marmorierung. Nur zwei Prozent der Gesamtproduktion von amerikanischem Rindfleisch erhält diese Auszeichnung.

Über den Autor:

Dirk Ludwig ist Fleischermeister und Experte für Fleischverdelung

Aufgewachsen ist Dirk Ludwig im osthessischen Luftkurort Schlüchtern(*1974), wo er schon früh die Leidenschaft für das Unternehmertum für sich entdeckte. Von der Bergwinkelstadt Schlüchtern ging es in den Vogelsberg zur Berufsausbildung als Fleischer nach Schlitz. Daran schloss sich die Ausbildung zum Fleischermeister und Betriebswirt des Handwerks an. Danach folgte in Nürnberg die Ausbildung zum REFA-Experten. Im Jahr 2016 gehörte Dirk Ludwig als Teilnehmer zum ersten Deutschen Lehrgang zum Fleischsommelier in Augsburg. Inzwischen lehrt Dirk Ludwig selbst an der Fachschule des Bayrischen Metzgerhandwerks in der Fuggerstadt.