Triff deine Steak-Auswahl nach Gewicht

Planst du, Steaks zuzubereiten, ist eine Frage vorab zu klären: Was für eine Art von Steak willst du servieren und wie groß sollen die einzelnen Steaks ausfallen? Dabei ist unter anderem zu entscheiden, ob der Hauptfokus auf dem Steak liegt oder ob verschiedene oder großzügiger dimensionierte Beilagen das Gericht abrunden. In diesem Fall darf das Steak ruhig etwas kleiner ausfallen. Gleiches gilt, wenn du für Menschen kochst, die für einen gediegeneren Appetit bekannt sind. Eine Gruppe hungriger Fleischliebhaber und -liebhaberinnen freut sich über große Steaks mit dementsprechend höherem Gewicht.

Welche verschiedenen Arten von Steaks gibt es?

Zunächst unterscheidet man Steaks nach den Tieren, von denen diese stammen. Hierzulande üblich sind Schweine- und Rindersteaks sowie Fleischdelikatessen von Kalb und Lamm. Ausgefallene Sorten wie Straußen- und Kängurusteaks bieten Metzger ebenfalls gelegentlich an und auch Wild in Form von Rehrücken oder Hirschsteak ist beliebt. Des Weiteren unterscheiden sich die Steaks anhand des konkreten Teils des Tieres, aus dem diese geschnitten werden. Die spezielle Lage entscheidet über die Fleischstruktur, den Geschmack und die Größe des Steaks. Letztere beeinflusst wiederum das Gewicht maßgeblich.


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Kaufst du dein Fleisch in Deutschland, findest du für gewöhnlich Gramm-Angaben vor. Seltener deklarieren Anbieter das Fleischgewicht in Unzen (oz). In diesem Fall ist es von Vorteil, die Umrechnung zu beherrschen. So steht eine Unze für circa 28 Gramm. 6 oz Steak in grams (englische Bezeichnung für Gramm) entsprächen demnach einem Fleischstück von 170g. Ein 350g-Steak wäre mit 12 oz ausgeschrieben.

Die Masse eines Steaks richtet sich oftmals danach, aus welchem Teilstück es gewonnen wurde. Im Folgenden erläutern wir die Besonderheiten der verschiedenen Steakarten mit spezifischem Blick auf deren Gewicht. So wählst du schnell und einfach das perfekte Stück aus, um es zuzubereiten und es deinen Gästen zu servieren.

Schweinesteaks

Schweinesteaks schneidet der Metzger oder die Metzgerin für gewöhnlich aus dem Nacken, dem Rücken, der Hüfte oder dem Filet des Schweins. Dabei sind Gewichte zwischen 150 und 250g pro Steak möglich. Üblicher sind jedoch Steaks vom Schwein mit einem Gewicht von weniger als 200g pro Stück. Minutensteaks sind dünn geschnitten, sodass ein Steak typischerweise weniger als 100g wiegt.



Kleine Steaks vom Rind

Suchst du nach einem kleinen Steak, das sich problemlos in ein mehrgängiges Menü einfügt, bieten sich verschiedene Teilstücke an. Die kleinste und eine sehr edle Option ist das sogenannte Tri Tip oder Bürgermeisterstück. Es wird aus der Keule geschnitten und zeichnet sich durch sein kurzfaseriges, zartes und fein marmoriertes Fleisch aus. Zudem ist es flach geschnitten, sodass du es im Handumdrehen garst. Ein in seiner Form an ein Dreieck erinnerndes Bürgermeisterstück wiegt üblicherweise zwischen 80 und 120g beziehungsweise 4 oz.

Eine hochwertige Alternative stellt Filetsteak oder Tenderloin dar. Der Metzger schneidet es aus der Lende. Es ist mager, fein marmoriert und durch einen milden Fleischgeschmack geprägt. Steaks aus dem Filet wiegen oftmals 120, 160 oder 240g. Es gibt aber auch Filetsteaks, die mit 7 oz beziehungsweise 200g offeriert werden.

Mittelgroße Rindersteaks

Mittelgroße Steaks sind für den separaten Genuss oder als Hauptkomponente in einem kleineren Menü geeignet. Sie sind groß genug, um ohne eine größere Menge an Beilagen zu sättigen und lassen dennoch Spielraum für eine delikate Vor- und Nachspeise. Häufig kommen in dieser Kategorie Hüftsteaks zum Einsatz. Diese schneidet man aus der Keule. Sie sind ähnlich zart wie ein Filetsteak und zeichnen sich durch einen intensiven Fleischgeschmack aus. Sie wiegen zwischen 150 und 300g.

Ein Rumpsteak ist 200 bis 400g schwer. Es wird aus dem unteren Rücken geschnitten, weist einen höheren Fettanteil auf als ein Hüftsteak und schmeckt noch intensiver sowie leicht nussig. Überaus populär sind zudem Ribeye Steaks. Durch den höheren Fettanteil ist der Geschmack des Fleisches intensiv und dessen Konsistenz beinahe cremig. Zwischen 200 und 550g wiegen Ribeye Steaks für gewöhnlich. Mit ein wenig Geschick lässt sich auch ein Tafelspitz als Steak zubereiten. Ein solches Stück wiegt zwischen 200 und 300g und überzeugt durch eine leichte Marmorierung und einen zarten Geschmack.

XXL-Steaks vom Rind

Liegt der Hauptfokus deines Abendessens auf dem Fleischstück, bietet es sich an, ein Riesen-Steak zu kaufen. Wähle beispielsweise ein T-Bone-Steak, das aus Roastbeef und Filet besteht, wobei beide Teile durch einen Knochen getrennt sind. Die Marmorierung und der Knochen verleihen dem Fleisch einen überaus intensiven und zugleich edlen Geschmack. Ein Steak dieser Art wiegt wenigstens 500g und bis zu 1.500g. Wem das noch nicht reicht, der greift zu einem Porterhouse Steak. Ein solches Stück wird aus dem gleichen Bereich geschnitten wie ein T-Bone-Steak, allerdings ist der Filetanteil größer und das Stück insgesamt schwerer. So wiegen viele Porterhouse Steaks mindestens 600g.

Spezielle Alternativen zu diesen Steak-Varianten sind unter anderem Flank- und Skirt Steaks. Erstere schneidet man aus dem Bereich der unteren Rippen. Sie sind saftig, geschmacksintensiv und wiegen zwischen 750 und 1.000g. Skirt Steaks stammen aus dem Zwerchfell des Rindes. Sie sind stark marmoriert, überaus aromatisch und wiegen bis zu 900g. Eine andere beliebte Option sind Prime Rib Steaks. Diese werden aus der Hochrippe geschnitten, sind geschmacklich cremig-pikant und zeichnen sich durch ein Gewicht von bis zu 900g beziehungsweise 32 oz aus.

Ist auch das noch nicht die Dimension, nach der du suchst? Dann greife zu einem Tomahawk Steak. Hierbei handelt es sich um ein Ribeye Steak, das noch nicht von seinem imposanten Knochen gelöst wurde, der ihm die Form einer Keule verleiht. Die Marmorierung und die Nähe zum Knochen machen das Fleisch überaus aromatisch und buttrig. Ein Steak dieser Art wiegt 1 bis 2 kg, wobei der Knochen einen gewissen Anteil des Gesamtgewichts ausmacht.

Fazit: Die Wahl des Teilstücks hängt von dessen Gewicht und seinen Eigenschaften ab

  • Kleine Steaks mit einem Gewicht von weniger als 250 Gramm sind eine gute Wahl, wenn sie Teil eines größeren Menüs sind
  • Mittelgroße Steaks mit 250 bis 500 Gramm bieten sich als Hauptspeise an und benötigen nur wenige Beilagen
  • Liegt der Fokus vollkommen auf dem Fleisch und sind deine Gäste hungrig, greife zu XXL-Steaks
  • Die schwersten handelsüblichen Steaks wiegen bis zu zwei Kilogramm
  • Prüfe zur besseren Einschätzung nicht nur das Gesamtgewicht, sondern auch, wie viel des Gewichts der Fett- und Knochenanteil ausmacht

 


Über den Autor:

Fleischermeister Dirk Ludwig aus Schlüchtern

Dirk Ludwig ist Fleischermeister und Experte für Fleischveredelung

Aufgewachsen ist Dirk Ludwig im osthessischen Luftkurort Schlüchtern(*1974), wo er schon früh die Leidenschaft für das Unternehmertum für sich entdeckte. Von der Bergwinkelstadt Schlüchtern ging es in den Vogelsberg zur Berufsausbildung als Fleischer nach Schlitz. Daran schloss sich die Ausbildung zum Fleischermeister und Betriebswirt des Handwerks an. Danach folgte in Nürnberg die Ausbildung zum REFA-Experten. Im Jahr 2016 gehörte Dirk Ludwig als Teilnehmer zum ersten Deutschen Lehrgang zum Fleischsommelier in Augsburg. Inzwischen lehrt Dirk Ludwig selbst an der Fachschule des Bayrischen Metzgerhandwerks in der Fuggerstadt.